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Aktuell

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Der Jugend neue Filme

Jene Motivation und Philosophie, die vor über 33 Jahren bei einer Handvoll Jugendlicher und einem motivierten Priester hervorgerufen wurde, ist nie verloren gegangen. Die Rahmenbedingungen haben sich vielleicht geändert, aber die Jugend hatte in der Schauspielgruppe Feldkirchen in der Vergangenheit und hat auch heute große Bedeutung. Die Jugendlichen von damals sind hinaus gewachsen, haben selbst Familien gegründet und auf diese Weise ist auch die "Passionsfamilie" gewachsen. Getragen durch die intensive Förderung der letzten Jahre, in denen es nicht nur Theaterreihen wie das "Feldkirchner Kindertheater" und das "Feldkirchner Jugendtheater", sondern auch spezielle Bühnenschulungen gab, ist damals wie heute die Jugend ein prägender Faktor.

Jene Besonderheit der Zwischentexte, welche in den letzten Aufführungsserien neben der Passion immer mehr an Bedeutung gewonnen hat, soll diesmal allein unseren Jugendlichen gehören. Wir haben immer bewusst Stellung bezogen, dass jene Geschichte, die vor nunmehr 2000 Jahren geschehen ist, nicht modernisiert werden kann. Wichtig ist es, die Geschichte und Kultur der Menschen von damals zu verstehen, dann wird uns bewusst werden, wo die Passion heute erlebt wird. Dies sollen unsere Zwischentexte der letzten Aufführungsserien und die Zwischenfilme dieser Aufführungsserie verdeutlichen.

Einem Gedanken unseres Pfarrers, Monsignore Gschanes folgend, stellten wir uns also die Frage, wie man Szenen aus dem Alten Testament szenisch in die heutige Zeit versetzt.

Unser Ziel war es, fünf ausgewählte Bibelstellen, filmisch in einer Weise zu verwirklichen, dass man sie anstatt der bisherigen Texte zwischen den Akten einspielen kann.

Durch eine Fügung stieß in dieser Zeit ein filminteressierter Jugendlicher zu uns, der von diesem Projekt in den Bann gezogen wurde. Dieser junge Mann namens Peter Flucher samt Team setzte sich also mit den fünf alttestamentarischen Stellen auseinander und fand ein geniales Konzept, das er mit viel Elan umsetzen konnte.

Ein mutiger und selbstbewusster Schritt, der hier gesetzt wurde und immer vollste Unterstützung im gesamten Verein hatte. Wochenlange Vorbereitungen, viele Tage Dreharbeiten, viel Schnittarbeit, also unzählige Freiwilligenstunden waren notwendig, um alles unterzubringen. Mit Stolz blickt unsere Jugend, aber auch die nicht direkt beteiligten Mitglieder des Vereins auf das bemerkenswerte Ergebnis. Immerhin wurde dieses Projekt zusätzlich zu den Passionsspielen auf die Beine gestellt.

Oft hört man die Frage: Sind das Alte und das Neue Testament eigentlich noch zeitgerecht?

Unsere Jugend gibt dazu die überzeugende Antwort: Ja.

Und deshalb bin ich auch voller Stolz, denn wir haben es nicht nur geschafft, eine wunderbar dynamische Familie der Passionsspieler zu werden, sondern wir haben wieder etwas Neues zugelassen. Wir wollen und können auf die erfahrenen und gereiften Akteure in unserem Verein nicht verzichten, aber wir haben gelernt, dass Jugendliche ihre Sache durchaus verstehen, wenn man ihnen das Vertrauen schenkt - also fast so wie vor 33 Jahren.

Erich Gosch

Eigentlich nicht möglich

Die Arbeit am Jugendstück war gerade beendet. Der Vorstand der Schauspielgruppe fragte mich, ob ich gemeinsam mit den anderen der Jugend die Zwischenspiele für das Passionsspiel gestalten will. Nach einem ersten Treffen zwischen dem Vorstand, dem Spielleiter der Passionsspiele, Vertretern aus der Jugendgruppe und mir wurde es schnell konkret.

Fünf Filme á drei Min. jeweils zu einer Stelle aus dem Alten Testament. Die Filme sollten alle in der heutigen Zeit spielen.

Das war die Aufgabe. Mir war klar: ungefähr 20 Min. Film, fünf verschiedene Geschichten, ohne professionelles Team, von der ersten Drehbuchseite bis zum fertigen Film in weniger als sieben Monaten (nebenbei): eigentlich nicht möglich. Ich nahm die Aufgabe dennoch an.

Nachdem ich die Stellen erarbeitet hatte, war ich beim nächsten Schritt angelangt. Wie sind diese fünf unterschiedlichen Geschichten mit rund 20 jugendlichen Schauspielern umzusetzen ohne den Zuseher mit einem Darsteller in fünf Rollen zu verwirren? Ich wählte die Form einer Reihe, fünf Folgen mit denselben Charakteren, wie wir dies aus dem Fernsehen kennen.

Der nächste Schritt war den Rahmen zu finden in dem Kinder kämpfen dürfen. Sport war nahe liegend. Da Burschen und Mädels mitspielen, und eine Halle wettersicherer als ein Fußballplatz war, wurde es Volleyball.

So ging es voran. Die Drehbücher wurden geschrieben, diskutiert, umgeschrieben, diskutiert und wieder neu geschrieben. Crew und Technik wurden aufgetrieben und keine drei Monate nach der ersten Sitzung wurde gedreht. Zehn Tage durchgehend Anstrengung und Stress für ein Team von knapp 20 Leuten und unzähligen freiwilligen Helfern. Das Pensum wurde geschafft, und ich wollte nur noch schlafen…

Als kurz nach Weihnachten die Natur aus ihrem Winterschlaf erwachte, wurde auch die Postproduktion wieder richtig aktiv. In Windeseile wurde der Film geschnitten, Musik wurde komponiert und rechtzeitig zur zweiten Technikprobe der Passionsspiele waren die Zwischenfilme fertig.

Eigentlich nicht möglich. Dankeschön an alle, die es doch möglich gemacht haben.

Peter Flucher

Die Filmszenen:

  • 1.) David verschont Saul, 1. Buch Samuel 24, 1 - 23

  • 2.) Kains Brudermord, Genesis 4, 1 - 16

  • 3.) Hiob, Das Buch Hiob

  • 4,) Josef und seine Brüder, Genesis 37, 12 - 36, unter Einbeziehung der Kapitel 39 - 45

  • 5.) Abrahams Opfer, Genesis 22, 1 - 14