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Der Kaufmann von Venedig Der Kaufmann von Venedig RückblickEs ist bestimmt nicht die leichteste Aufgabe, sich mit einem Stück wie dem Kaufmann von Venedig zu beschäftigen. Die alten und neuen Übersetzungen zu lesen und zu verstehen kann eine mühevolle Aufgabe für Jugendliche sein. Und so quälte ich die Jugendlichen am Anfang unserer Arbeit am Stück mit dem Text. Es war auch ein Versuch die Lust am Lesen eines solchen Textes zu wecken, sich mit dem Autor William Shakespeare und seiner Zeit auseinanderzusetzen, ein Versuch in etwas tiefer einzudringen und nicht nur an der Oberfläche dahin zu tümpeln wie es so oft in unserer Gesellschaft der Fall ist. Wer macht sich in unserer schnelllebigen Zeit schon mal die Mühe etwas genauer zu recherchieren? Was sind denn meistens Vorurteile, wenn nicht der zu oberflächliche, unreflektierte Blick auf ein Thema? Mit dem Lauf der Zeit und dem Fortschritt der Proben spürte ich eine gewisse Lust geweckt zu haben. Nach und nach entstanden Figuren und Szenen aus eigener Schöpfungskraft der SpielerInnen, die tatsächlich etwas mit dem Original zu tun hatten. Und sogar mehr. Die Jugendlichen schafften es das Stück in unsere Zeit zu transportieren, ohne dabei lächerlich oder gekünstelt zu wirken. Und letzten Endes fand auch Auseinandersetzung statt. Auf künstlerischer und gesellschaftlicher Ebene. Was kann man sich mehr wünschen. Der Kaufmann von Venedig regte am Ende nicht nur die SpielerInnen an über Gerechtigkeit nachzudenken, sondern transportierte diese Diskussion auch ans Publikum weiter. Und so bin ich dankbar, dass die Feldkirchner Jugend mit mir diesen Weg gegangen ist, sich selbst auszuprobieren, etwas zu riskieren und sich nicht gescheut hat, dieses Stück mit mir zu machen. Ein Stück mit Inhalt im Gegensatz zu Vielem, das wir im Fernsehen serviert bekommen. Und ja, trotz des nicht leichten Inhalts war es ein riesiger Spaß dieses Stück gemeinsam zu erarbeiten – und wenn ich an die Vorstellungen denke, so war es wohl auch ein Spaß es zu spielen. Denn die Ernsthaftigkeit eines Textes und die Lust etwas Neues zu entdecken, sowie der Spaß es dann vorzuführen, schließen sich ja keines Wegs aus. Am Ende danke ich auch allen Beteiligten für die schöne Zeit und dass sie es ermöglichten dieses Stück auf und über die Bühne zu bringen.
Jürgen Gerger
Aufführungstermine
Eintrittspreise
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