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Der doten tantz Der doten tantz Der Totentanzist eine kulturelle Erscheinung des ausgehenden Spätmittelalters, die in Bild und Text dem Menschen seine unausweichbare Sterblichkeit vor Augen führt. Neben vieler Totentanzfresken ist der erste gespielte Totentanz aus der Mitte der 15. Jahrhunderts vom Hofe des Herzogs Phillipp des Guten von Burgund überliefert. Im 16. Jhdt. wurde es als passender Gegenstand für das Schultheater der Jesuiten erachtet, vor allem im Süd-Ost-Alpenraum hat sich im Barock dieses Sujet zum Volksschauspiel entwickelt. Dramatisierungen finden wir bis ins 20.Jht. hinein, z.B. bei Hofmannsthal, Bert Brecht, Rolf Hochhuth, Frank Wedekind, Marie-Luise Kaschnik, Lotte Ingrisch und Michael Ende. Zwei Weltkriege, die Weltwirtschaftskrise, die Arbeitslosigkeit, die Atombombe, Aids und der Terrror haben das Ihrige dazu beigetragen, dass sich vor allem in den Zwanziger- und in den Neunzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts besondere Schwerpunkte herausgebildet haben. Ja selbst als Musical ("Elisabeth") fand eine Totentanzversion ihren Weg auf die Bühne. Als Neunzehnjähriger schrieb der Bayer Aloys Lippl (1903 - 1954) nach alten Vorbildern einen ungemein eindrucksvollen Totentanz, der auch die Grundlage unserer Version bildet. Angeführt vom personifizierten Tod "tanzen" Mann und Frau, Jung und Alt, Reich und Arm dem Gericht Gottes entgegen. |